Chronik des MGV Winz-Baak 1903 bis 2007
Die Chronik des MGV Winz-Baak beginnt im März des Jahres 1903, als sich einige junge Männer
aus dem Hattinger Norden beim damaligen Wirt Friedrich Krampe trafen, um den Grundstein zur
Gründung des "Männergesangvereins Winz-Baak" zu legen.
Zu ihrem 1. Vorsitzenden wählten sie den Sangesbruder Heinrich Ostländer.
Chorgesang wurde jedoch in Winz-Baak bereits vor Gründung des MGV Winz-Baak betrieben.
Vermutlich war bereits 1897 ein Gesangverein mit dem Namen "Winz-Baaker Männergesangverein" gegründet worden.
Dieser Verein änderte 1911 seinen Namen und nannte sich "Bürger-Gesang-Verein Hattingen 1897",
und neun Jahre später wurde aus ihm der "MGV Liederkranz Hattingen 1897", der sich 1934 mit
Sängern des "Hattinger Männergesangvereins 1872" zusammenschloss. Kenner der heimischen Chorgeschichte
gehen deshalb davon aus, dass es von 1903 bis 1911 zwei Chöre in Winz-Baak gegeben haben könnte.
Am 4. März 1903 war die erste Gesangprobe des MGV Winz-Baak unter der Stabführung von Chorleiter August Boos,
der sich für den jungen Verein voll einsetzte. Der noch in den Kinderschuhen steckende Verein hatte
in der ersten Zeit, unter seiner Leitung, fleißig geprobt. Er wirkte bei öffentlichen Anlässen,
Stiftungsfesten und städtischen Feiern mit. Auch die eigenen Veranstaltungen gaben Zeugnis echten
Wirkens zum Wohle des deutschen Liedes.
1907 übergab August Boos den Stab an C. Hülsdell und dieser wiederum 1922 an Otto Reichenberg.
Auch der Vorsitz wechselte 1907, C. Rehwald übernahm das Amt und ihm folgte 1911 Heinrich Schäfer sen. gen. Bölkmann.
Die Proben sowie die kameradschaftlichen Zusammenkünfte der Sänger waren in den Jahren sehr gut, wurden doch
in fast jeder Versammlung neue Mitglieder aufgenommen.
Doch das Wirken des Vereins wurde durch die beiden Weltkriege stark beeinträchtigt, denn mancher Sangesbruder wurde einberufen und somit wurden große Lücken in die Vereinsreihen gerissen.
Der Sangesbruder Heinrich Schäfer, der den Verein 43 Jahre als 1. Vorsitzender führte, hatte es trotzdem immer
wieder verstanden, den Chor lebensfähig zu halten.
Nach 1945 fanden sich die Sänger wieder zahlreich zu den Proben ein und manches schöne Konzert konnte gestaltet werden. Neben den Konzerten waren auch gesellige Veranstaltungen, wie Frühlingsfeste und Kostümfeste zu Karneval, traditionelle Bestandteile des Vereinslebens.
Im Jahre 1952 beschlossen die Sänger, dem "Deutschen Allgemeinen Sängerbund" beizutreten.
Das 50-jährige Vereinsjubiläum wurde im Jahre 1953 mit Konzert, Festball und Freundschaftssingen im Saalbau
Reuter zünftig gefeiert.
Chorleiter Otto Reichenberg dirigierte den Chor bis 1955 und wurde zum Ehrenchorleiter ernannt, ihm folgte Karl-Heinz Durek (1956-1961) und ab 1962 Ernst August Barndorf.
Von 1955 bis 1963 war Willi Schneider Vorsitzender des MGV, er feierte mit dem Verein das 60-jährige Bestehen.
Nachdem 1964 Heinrich Rösner den Verein leitete, übernahm 1965 Heinrich Schäfer jun. den Vorsitz. Unter seiner
Führung entwickelte sich der Chor zu einem leistungsstarken Träger des kulturellen Lebens in der Hattinger Nordstadt.
Auch viele Neubürger fanden den Weg zum Chor, so dass hier ein Beispiel an Integration von alteingesessenen Bürgern
und Neubürgern vollzogen wurde. Ebenfalls 1965 zog es die Sänger von den winzer Höhen ins Rauendahl, man wechselte das Vereinslokal zum Gasthaus Willi Weiß. Jedoch nur ein Jahr später kehrten die Sänger zurück auf die winzer Höhe und probten von dort an in der Gaststätte Heinrich Benecken, wo man noch heute probt und feiert.
Auch das 65-jährige und 70-jährige Bestehen wurde mit Jubiläumskonzert, Festabend und Freundschaftssingen gefeiert.
Als im Jahre 1975 Heinrich Schäfer jun. aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgab, übernahm zunächst
Jürgen Schwätzer und danach 1977 Dieter Scholz das Amt des Vorsitzenden. Unter seiner Regie, zusammen mit dem Chorleiter Ernst August Barndorf, konnte am 31. Mai 1978 ein großes Opernkonzert mit dem "Westfälischen Sinfonieorchester", Recklinghausen in der Aula der Realschule Hattingen-Welper zum 75-jährigen Jubiläum veranstaltet werden. Herr Barndorf war seit 1962 Chorleiter des MGV Winz-Baak und konnte zum 75-jährigen Jubiläum des Chores auf eine 50-jährige Dirigententätigkeit zurückblicken, mit ihm pfegte der Chor auch die Freundschaft zu einem Chor in England durch gegenseitige Besuche und Konzerte.
Im September 1981 verstarb der Protektor des Vereins Dr. Dieter Winkemann, er hatte den Verein viele Jahre gefördert.
Das Protektorat übernahm Friedrich Lehmhaus, der noch heute den MGV unterstützt.
Im Jahre 1982 wurde Karl-Heinz Bregar zum Vorsitzenden gewählt. Er hatte keine leichte Aufgabe übernommen,
denn Mitte der 80-er Jahre machte der Verein erneut eine schwere Krise durch. Da der Nachwuchs fehlte, war die
Zahl der Sänger auf 12 gesunken, und auch der langjährige Chorleiter E.-A. Barndorf war, wie auch viele der Sänger,
in die Jahre gekommen. Man war kurz davor, den Verein aufzulösen. Doch Karl-Heinz Bregar schaffte es durch seinen unermüdlichen Einsatz die Krise zu überwinden.
Der erneute Aufschwung kam 1988 mit dem jungen Chorleiter Stefan Lex. Er verstand es, die Sänger und das Publikum zu begeistern, so dass der Chor in den folgenden 3-4 Jahren auf über 60 Sänger anwachsen konnte.
Auf Stefan Lex folgten 1993 der erfahrene und bekannte Bezirkschorleiter Heinz Düwell und 1997 Karl-Heinz Schlotmann.
Wie auch andere Chöre kämpft der Verein auch heute noch mit Nachwuchssorgen, so dass sich die Zahl der Sänger inzwischen auf ca. 30 eingependelt hat.
Seit dem Jahr 2000 wird der MGV Winz-Baak von Heinz-Dieter Hille dirigiert.
Karl-Heinz Bregar gab sein Amt 1997 an den noch heute amtierenden Vorsitzenden Dr. Rainer Kogelheide ab und wurde aufgrund seiner langjährigen engagierten Arbeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Im Jahr 2003 kann der MGV Winz-Baak auf eine 100-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken und bekommt dafür die Zelter-Plakette verliehen.
In den Folgejahren ist die Zahl der Sänger erneut erheblich zurückgegangen. So arbeitete man ab Juni 2007, in einer Probengemeneinschaft, mit dem RWE Chor Hattingen zusammen.
Diese Zusammenarbeit sollte ein Jahr später zur Fusion der beiden Chöre führen.
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